Glossar

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Ablösefehler

Ein Ablösefehler entsteht beim Prägen, wenn in Bezug auf das Motiv, die Oberfläche des Bedruckstoffes bzw. der Oberflächeneigenschaften die Beschichtung fehlerhaft bzw. ungleichmäßig ablöst.

Ablöseverhalten

Prägefolien weisen verschiedene Ablösestufen zwischen weich und knallhart auf. Das Ablöseverhalten wird bestimmt durch die Konstruktion der Prägefolie und da insbesondere durch die Releaseschicht. Ergänzend spielt auch die Chemie des Klebstoffes eine Rolle, da der Klebstoff auf der zu verprägenden Oberfläche auch gleichmäßig und fest kleben muss.

Abriebfestigkeit

Die Abriebfestigkeit ist ein Maß für die Beständigkeit der Beschichtung gegenüber mechanischen Oberflächenbelastungen. Der einfachste Test der Abriebfestigkeit ist der Fingernageltest, bei dem mit dem Fingernagelrücken unter leichtem Druck die Oberfläche geprüft wird. Die Abriebfestigkeit der Prägebeschichtung wird im Wesentlichen von dem Zusammenspiel von Klebstoff und Bedruckstoffoberfläche bestimmt. Wird nicht die richtige Klebstoffeinstellung für die entsprechende Oberfläche ausgewählt und erfolgt der Transfer der Beschichtung nicht unter den richtigen Parameter wie Druck und Temperatur, dann kann es auch zu einer mangelhaften Abriebfestigkeit führen.

Andruck

Ein Andruck erfolgt zum Zweck der Kontrolle von Ton- und Farbwerten sowie der Druckgröße zum Abstimmen mit der Vorlage, in einer sehr geringen Auflage auf Andruck- oder konventionellen Druckmaschinen, möglichst unter fortdruckgerechten Bedingungen, was den Bedruckstoff, Farbe, Größe, usw. betrifft, um so das zu erwartende Druckergebnis unmittelbar „an der Druckmaschine“ zu kontrollieren. Der Andruck wird zunehmend durch diverse Proofverfahren abgelöst, da diese preisgünstiger und schneller herzustellen sind. Im Gegensatz zum Proof erfolgt ein Andruck immer 1:1.

Angebotserstellung

Für ein Angebot sind verschiedene Angaben unbedingt erforderlich. Diese sind: Druckbogenformat, Nutzenanzahl und -positionierung, Prägefläche und Positionierung im Nutzen, Folienfarbe, Auflagenhöhe, Ausführung der Prägung sowie die Termine.

Ausgasungen

Ausgasungen können im Bereich der Prägungen zu partiellen Ablösungen der Beschichtung führen. Diese Ausgasungen können aus den darunterliegenden Druckfarben, Lacken oder auch anderen Bestandteilen des Bedruckstoffes in die Klebstoffschicht übergehen und die Adhäsion stören bzw. auch die Abriebfestigkeit der Beschichtung verschlechtern. Dieser Effekt kann sofort aber auch deutlich später nach der Prägung auftreten und zu erheblichen Schäden führen.

Aussetzer

Aussetzer sind Fehlstellen in der Prägebeschichtung, die durch Druckpuder, Fehlstellen in der Klischeeoberfläche oder durch ungleichmäßiges Ablösen der Beschichtung von der Trägerfolie entstehen können.

Bedruckstoff

Der Bedruckstoff ist das Material auf dem der Prägetransferdruck (Prägefoliendruck) durchgeführt wird. Es kann Papier und Karton sein, aber auch andere Materialien wie Kunststoff etc. Im grafischen Prägetransferdruck (Prägefoliendruck) wird nur auf zellstoffhaltigen Materialien gedruckt. Für Kalttransferdruck (Kaltfolientransfer) sind nur glänzend oder seidenglanz-gestrichene Oberflächen qualitativ möglich.

Bedruckstofftypen

Bei den zellstoffhaltigen Bedruckstofftypen werden Naturpapiere, gestrichene Papiere (glänzend bzw. matt), gussgestrichene, satinierte und Recyclingpapier mit verschiedenen Oberflächen unterschieden. Weitere Unterschiede liegen in der Grammatur, der Festigkeit bzw. des Volumens des Materials und auch der unterschiedlich gestalteten Oberflächen z. B. durch Prägungen.

Bedruckstoffoberflächen

Die Bedruckstoffoberflächen haben in ihren Eigenschaften einen großen Einfluss auf die Prägung. Naturpapiere zeigen häufig eine Struktur des Zellstoffes, so das hier mit einem vermehrten Druck auch versucht werden muss, eine möglichst glatte Fläche zu erzielen.

Blindprägung

Eine Blindprägung ist eine Strukturveränderung des Bedruckstoffes mittels einer Matrize und einer Patrize. Eine Blindprägung ist nicht mit einer vorhergehenden Planprägung verbunden. Dies kann aber miteinander kombiniert werden. Die Blindprägung kann mit bedruckten aber auch unbedruckten Papieren und Kartonagen durchgeführt werden. Aufgrund der aufgeführten Bedingungen ist die Blindprägung kein Prägetransferdruck (Prägefoliendruck)verfahren, da es ohne Farbübertragung bzw. Beschichtungsübertragung auskommt. Die Grenzen der beschriebenen Materialverformung werden von den Bedruckstoffqualitäten bestimmt. Diese sind Berstfestigkeit, Volumen und Steifigkeit.

Dekor- und Mehrfarbfolie

Die Mehrfarb- und Dekorfolien sind verschiedenfarbig mit unterschiedlichen Endlosdekoren versehen und werden vor allen Dingen als Furnierfolien verwendet. Diese Folien werden besonders in der Holz- und Kunststoffindustrie eingesetzt und dabei werden auch die Oberflächenstrukturen verschiedener Holzarten nachgebildet.

Dispersionslack

Bei einem Dispersionslack sind die lackbildenden Substanz gleichmäßig und feinst im Wasser, dem Trägermedium, verteilt. Ein Dispersionslack bildet die Lackoberfläche auf den Bedruckstoff mittels Verdampfen des Wassers und dem Zusammenfließen der lackbildenden Bestandteile (wie z. B Latex). Es gibt sehr unterschiedliche Lackarten wie z. B. Glanz, Matt, Hochglanz (Kalanderlack), Softtouchlack etc.

Primer auf Dispersionsbasis sind Lacke, bei denen die lackbildenden Substanzen ebenso im Wasser feinst verteilt – dispergiert – vorliegen, aber keine Scheuerschutzadditive oder ähnliche bei der Verklebung störenden Substanzen enthalten. Sie dienen lediglich zur Haftungsverbesserung und bieten nur einen äußerst geringen Scheuerschutz. Sie sind nur sehr dünn aufzutragen.

Grundsätzlich sollte für einen nachfolgenden Prägetransferdruck (Prägefoliendruck) auf jeglichen Lack verzichtet werden, da es durch Ausgasungen und anderen Grenzflächenphänomenen zu Störungen bei der Haftung kommen kann.

Druckbeistellung

Beim Druckvorgang kann eine Beschichtung, sei es die Druckfarbe oder im Fall des Prägetransferdruck (Prägefoliendruck)es die Beschichtung der Prägefolie, nur mit Druck übertragen werden. Der für eine saubere Übertragung der Druckfarbe oder Prägeschicht notwendige Druckparameter wird als Druckbeistellung oder Pressung bezeichnet.

Druckform

Die Druckform ist der druckende Bestandteil des Prägedruckverfahrens. Sie besteht aus Magnesium, Kupfer oder Messing und wird entweder chemisch nass durch Ätzen oder mechanisch durch eine CNC-Schneidemaschine hergestellt. Bei der Druckform drucken nur die hochstehenden Teile

Druckpuder

Der Druckpuder ist ein Hilfsmittel im Offsetdruckverfahren, das verhindern soll, dass die frisch gedruckte Druckfläche auf der Rückseite des darüber liegenden Bogens im Stapel ablegt. Zusätzlich dient er als Abstandshalter, um den Sauerstoffzutritt zu den Druckfarben für die oxidative Trocknung zu ermöglichen. Der Puder kann aus Calciumcarbonat, Stärke und anderen Substanzen bestehen. Es gibt ihn in verschiedenen Größen – Durchmessern –, damit er auch bei rauen Bedruckstoffoberflächen seine Funktion erfüllen kann.

Druckverfahren

Es gibt verschiedene Druckverfahren mit denen man Farbe auf ein Substrat wie z. B. Papier, Kunststoff, Metall etc. übertragen kann. Man unterteilt in die klassischen Druckverfahren wie z. B. Offset-, Flexo-, Tief- und Siebdruck, bei denen man eine Druckform benötigt, und das Non Impact Printing (NIP), elektronische Druckverfahren, bei denen eine Druckform im herkömmlichen Sinne nicht mehr benötigt wird.

Grob unterteilt man die klassischen Druckverfahren in Hochdruck wie z. B. Flexodruck, Flachdruck wie z. B. Offsetdruck, Durchdruck wie z. B. Siebdruck und dem Tiefdruck.

Durchdruck

Beim Durchdruck wird die Druckfarbe durch eine partiell durchlässige Druckform wie z. B. ein Sieb durchgedrückt und so auf den Bedruckstoff übertragen. Das Hauptverfahren dafür ist das Siebdruckverfahren. Bei diesem Verfahren werden überwiegend verschieden viskose Flüssigfarben verwendet.

Durchscheinen

Als Durchscheinen bezeichnet man einen Effekt bei dem der Druck der Rückseite vollständig oder teilweise durch das Papier zu sehen ist. Ursache für das Durchscheinen ist eine ungenügende Opazität des Bedruckstoffes, das heißt, es fehlen Füllstoffe etc. die die Opazität verbessern

Farbeffekte

Unter Farbeffekten versteht man beim Prägetransferdruck (Prägefoliendruck) die farblichen Effekte, die sich ganz besonders mit dieser Methode und nicht oder nur sehr eingeschränkt mit anderen Druckverfahren erzielen lassen. Dazu zählen hauptsächlich die metallischen, holografischen, deckenden wie auch lasierenden Effekte

Fertigpatrize

Eine Fertigpatrize ist die Gegendruckform zu einem Reliefschnittwerkzeug bzw. einem Strukturwerkzeug. Sie kann entweder durch direkten Abguss erzeugt werden oder über ein zweites Reliefwerkzeug, bei dem die Materialstärke des Bedruckstoffes berücksichtigt wird. Die Erstellung der Fertigpatrize erleichtert die Einrichtearbeit beim Ein- und Zurichten des Auftrages. Eine exakt gefertigte Patrize kann Randunschärfen – Flittern – beim Prägen verhindern. Außerdem ist mit ihr eine bessere Verteilung des Druckes möglich.

Flachdruck

Beim Flachdruck befinden sich die druckenden und nicht druckenden Bereiche in einer Ebene. Der wichtigste Vertreter des Flachdrucks ist der Offsetdruck, der zudem noch ein indirektes Flachdruckverfahren ist, da hier von der Druckform die Druckfarbe auf einen Gummizylinder und dann erst auf den Bedruckstoff übertragen wird. Die hier verwendeten Farben sind durchweg pastös.

Flittern

Als Flittern bezeichnet man eine Randunschärfe bei den Konturen der Prägefläche. Die Ursachen für das Flittern kann sehr unterschiedlich sein. Darunter fallen: ein ungleichmäßiges Ablösen der Prägeschicht, eine nur bedingt geeignete Bedruckstoffoberfläche z. B. lackiert, eine schlechte Zurichtung und eine nicht passergerechte Fertigpatrize. Die Wahl der Temperatur im Zusammenspiel mit Druck und Verweilzeit spielt ebenso eine Rolle bei der fehlerhaften Ausbildung der Konturenschärfe. Es kann aber auch am Werkzeug liegen, wenn die Daten nicht vektorisiert, sondern gerastert sind, und dadurch schon die Druckform eine Randunschärfe zeigt.

Folienfalten

Folienfalten können an zwei Stellen entstehen. Zum einen können Sie beim Wickeln der Folien z. B. beim Folienschneiden entstehen, sie können aber auch beim Prägeprozess durch eine ungenügende Folienführung entstehen. Die Folge sind zum einen eine fehlerhafte Prägefläche und zum anderen kann durch eine Folienfalte auch die Oberfläche des Werkzeugs beschädigt werden. In einfachen Fällen kann durch vorsichtiges Schleifen dieser Fehler wieder behoben werden. In schwerwiegenden Fällen muss das Werkzeug neu erstellt werden.

Folienfehler

Unter dem Begriff Folienfehler sind alle Fehler zusammengefasst, deren Ursache in der Folie liegen, wie z. B. Folienfalten, Folienklebestelle, Aussetzer, Ablösefehler etc.

Folienklebestellen

Eine Folienklebestelle ist ein Bereich in der Folienrolle, in dem die Folienbahn miteinander verklebt ist. Unter normalen Umständen ist eine derartige Stelle offensichtlich gekennzeichnet und kann während des Fertigungsprozesses überfahren werden. Ist die Kennzeichnung schlecht, gar nicht vorhanden oder ist der Maschinenführer unaufmerksam, so kann die Klebestelle verprägt werden und somit eine fehlerhafte Prägefläche erzeugen oder sogar auf dem Werkzeug festkleben und so zum Folienriss führen.

Folienvorzug/Vorzug

Die Beförderung der Folie um eine bestimmte Strecke während des Prägevorganges nennt man Folienvorzug. Der Folienvorzug kann für weit auseinander liegende Prägeelemente auf dem Bogen so programmiert werden, dass eine möglichst optimale Nutzung der Prägefolie erzielt wird. Dies kann man entweder selbst berechnen oder sich durch die modernen Maschinen berechnen lassen.

Gegendruckform/Patrize

Eine Gegendruckform ist das negative Abbild der Druckform und besteht überwiegend aus Kunststoff. Diese Gegendruckform wird auch als Patrize oder/und Fertigpatrize bezeichnet. Sie wird entweder durch Abguss des Reliefschnittwerkzeugs oder durch ein zweites Reliefwerkzeug gefertigt, bei dem schon die Materialstärke des Bedruckstoffes berücksichtigt worden ist.

Glanz/Matt-Effekt

Der Glanz/Matt-Effekt ist nicht nur als dekoratives Mittel bekannt, sondern auch als eine Farbreaktion, die auch als Geistereffekt bezeichnet wird. Beim Geister- bzw. Glanz/Matt-Effekt handelt es sich um einen „Farbabklatsch“ von der Vorderseite eines Druckbogens auf die Rückseite im Stapel. Die kann zu einem Glanz/Matt-Effekt aber auch zu einer opaken Abbildung des rückwärtigen Druckes führen. Dieser Effekt kann mittels einer Dispersionslackierung verhindert werden. Da hier Trocknungseffekte der Offsetdruckfarben in Verbindung mit Strichbestandteilen aus dem Bedruckstoff eine Rolle spielen, würde auch eine verbesserte Trocknung zwischen Schön- und Widerdruck das Risiko eindämmen. Der dekorative Glanz/Matt-Effekt kann mit dem Prägetransferdruck (Prägefoliendruck) mittels einer hochglänzenden Planprägung und eines matten Untergrundlacks oder aber auch mit einer entsprechenden Strukturierung beim Microembossing erreicht werden.

Haftschicht

Unter Haftschicht versteht man die Klebeschicht der Prägefolie, die durch Hitze aktiviert werden muss. Diese Haftschicht ist für verschiedene Oberflächen verschieden rezeptiert. Dies bedeutet, dass man für die jeweilige zu prägende Oberfläche auch die richtige Prägefolie mit der passenden Haftschicht auswählen muss.

Heißfolienprägung

Der Begriff der Heißfolienprägung ist der alte Begriff für den Prägetransferdruck (Prägefoliendruck) und wird leider heute noch in der Praxis verwendet. Dieser Begriff impliziert, dass bei der Fertigung der Bedruckstoff unter starker Hitzeeinwirkung steht. Dies ist in der Praxis nicht der Fall und, um derartige negative Beeinträchtigungen von diesem Verfahren abzuwenden, wurde der bessere Begriff des Prägetransferdruck (Prägefoliendruck)es verwendet. Die Heißfolienprägung – der Prägetransferdruck (Prägefoliendruck) – ist ein Hochdruckverfahren, bei dem die hochstehenden Bereiche des Metallklischees unter Druck und Hitze die Beschichtung einer Prägefolie auf den Bedruckstoff übertragen.

Hitzeschlieren/Wärmeschlieren

Hitzeschlieren entstehen beim Prägetransferdruck (Prägefoliendruck) in der Prägefläche, wenn eine zu starke Hitze für das Übertragungsmoment eingestellt ist. Sie lassen sich an unterschiedlichen Schattierungen in der Prägefläche erkennen. Zur Abhilfe ist die Prägetemperatur zu reduzieren oder, wenn es geht, die Prägegeschwindigkeit zu erhöhen und somit die Einwirkzeit zu reduzieren.

Hochdruck

Beim Hochdruck-Druckverfahren drucken nur die hochstehenden Teile der Druckform. Die Druckform kann dabei hart z. B. aus Metall oder relativ weich z. B. Kunststoff sein. Zu den Hochdruckverfahren zählt der Flexodruck, der Buchdruck und der Prägetransferdruck (Prägefoliendruck). Die Farben sind flüssig, teils pastös (selten) oder fest wie z. B. beim Prägetransferdruck (Prägefoliendruck).

Hochprägen

Ein einstufiges Hochprägen einer Planprägung oder einer Druckfläche oder nur des Bedruckstoffes, auch Blindprägung genannt.

Hologramm

Als Hologramm bezeichnet man eine mit holografischen Techniken hergestellte fotografische Aufnahme, die nach Ausarbeitung und Beleuchtung mit gleichartigem Licht ein echtes dreidimensionales Abbild des Ursprungsgegenstandes wiedergibt.

Quelle: Wikipedia

Kalttransferdruck (Kaltfolientransfer)

Der Kalttransferdruck (Kaltfolientransfer) wird im Flachdruckverfahren durchgeführt. Dabei druckt ein Offsetdruckwerk über eine Druckplatte Kleber auf die zu prägenden – beschichtenden – Stellen. Im zweiten Druckwerk wird eine statt mit einer Haftschicht mit einem Primer ausgestattete Folie gegengefahren. Dabei verbindet sich an den Stellen mit Kleber die auf der Folie befindliche Beschichtung mit dem Bedruckstoff. Zum herkömmlichen Prägetransferdruck (Prägefoliendruck)verfahren hat dieses Verfahren zwei wesentliche Unterschiede:
1. Über eine Flachdruckform wird Klebstoff auf den Bedruckstoff übertragen und
2. Der Transfer der Beschichtung erfolgt ohne Temperatur und nur mit minimalem Druck aus dem herkömmlichen Offsetdruckwerk.
Es ist somit ein Prägefolienflachdruckverfahren. Eine Relief- oder einfache Hochprägung kann bei diesem Verfahren zwingend nur in einem zweiten Arbeitsgang durchgeführt werden.

Es existiert ein weiteres Kaltprägeverfahren mit UV-härtenden Klebern. Dieses Verfahren wird überwiegend im Etikettenbereich eingesetzt. Hier wird über eine Flexodruckeinheit ein UV-härtender Kleber an den zu prägenden Stellen übertragen. Im zweiten Arbeitsgang wird über ein Presswerk die Prägefolie zugeführt und die Beschichtung an den mit Kleber beschichteten Stellen übertragen. Die Beschichtung wird dann mittels UV-Strahlen durch die Folie gehärtet und danach die Trägerfolie abgezogen.

Kaltfolientypen

Kaltfolientypen werden nach Herstellern und konventionellen sowie UV-Folien unterschieden. Im Wesentlichen sind Silber-, Gold- und Transparentfolien erhältlich. Es sind allerdings auch andere metallisierte Farben im Angebot, wobei diese im Vorfeld abgefragt werden müssen. Dabei ist es unbedingt erforderlich, den Transfertyp exakt zu definieren, damit Primer und Klebstoff zueinander passen. Des Weiteren ist mitzuteilen, ob eine anschließende Überdruckung, Lackierung erfolgt oder nicht, da hiernach auch die Oberflächen der Beschichtungen unterschiedlich ausgerüstet sind.

Konturenschärfe

Unter Konturenschärfe versteht man die Exaktheit der Abbildung des Prägemotivs insbesondere der Ränder. Werden zu hohe oder zu niedrige Temperaturen oder auch zu niedrige Drücke gewählt, kann es zu Randunschärfen, zum Flittern, kommen.

Korrosionsschaden

Korrosionsschäden sind chemisch bedingte Veränderungen in der metallisiert übertragenen Schicht der Prägefläche. Die Ursache können Bestandteile aus dem Papier aber auch aus Klebstoffen sein. Der einfachste Fall ist die Einwirkung von Feuchtigkeit z. B. nach der Deckenfertigung durch Feuchtigkeit aus dem Klebstoff für den Deckenbezug. Korrosionsschäden werden auch als nachträgliche Schäden bezeichnet, da sie deutlich später nach der Fertigung auftreten und dann nicht mehr reparabel sind.

Kunststoffpatrizen

Kunststoffpatrizen sind Patrizen aus Kunststoff, die in Abhängigkeit zum Maschineneinsatz flexibel oder auch steif ausgeprägt sein können.

Lack

Als Lacke bezeichnet man in der grafischen Industrie flüssige Beschichtungen die transparent, farblos oder farbig sind. Dabei kommen verschiedene Lacktypen zum Einsatz:
Dispersionslack, Öldrucklack, Lösungsmittellack und strahlenhärtender Lack.

Lackierverfahren

Es gibt verschiedene Lackierverfahren, die sowohl in der Druckmaschine als auch außerhalb der Druckmaschine in eigenständigen Lackiermaschinen verwendet werden. Auftragsverfahren bzw. Beschichtungsverfahren sind: Walzen-Rakel, 2-, 3-, 4-Walzenauftragsverfahren, Kammerrakel, Feuchtwerk und Druckwerk.

Welche Verfahren zum Einsatz kommen, ist sehr stark abhängig von dem Lackierergebnis, das erzielt werden soll. Bei vollflächigen Lackierungen können alle Verfahren eingesetzt werden. Sollen partielle Lackierungen durchgeführt werden, dann werden überwiegend die Verfahren Kammerrakel, Feuchtwerk und Druckwerk eingesetzt.

Lochplatte/Wabenfundament

Ein Wabenfundament ist eine gelochte Metallplatte, auf der die Klischees befestigt und exakt positioniert werden.

Lösungsmittellack

Lösungsmittellacke sind Lacke bei denen die lackbildenden Substanzen in Lösungsmittel gelöst sind. Die Lackschicht verfestigt sich, in dem das Lösungsmittel verdunstet und bei neueren Anlage über Kondensation o. ä. das Lösungsmittel zurückgewonnen wird. Sie werden nur noch selten verwendet. Insbesondere sogenannte wasserfeste Lackierungen werden heute noch mit diesen Lacken erstellt, da Dispersionslacke nicht eine derartige Wasserstabilität haben.

Magnetband-Prägefolie

„Seit mehr als 30 Jahren besteht die Möglichkeit, Magnetbandelemente zur Speicherung von Daten in Form von Prägetransferdruck (Prägefoliendruck)en auf Bedruckstoffe zu übertragen. Die Speicherkapazität und sonstige technische Qualitäten wurden laufend verbessert, sodass zum Beispiel für die Produktion von Tickets aller Art, Datenspeicher für die Eingangskontrolle und für Kassensysteme in Form von Prägetransferdruck (Prägefoliendruck)en schnell und preiswert aufgedruckt werden können.“

Quelle: Prägetransferdruck (Prägefoliendruck), Hrsg. Arbeitskreis Prägetransferdruck (Prägefoliendruck) e. V.

Matt-Glanz-Effekt

Der Glanz/Matt-Effekt ist nicht nur als dekoratives Mittel bekannt, sondern auch als eine Farbreaktion, die auch als Geistereffekt bezeichnet wird. Beim Geister- bzw. Glanz/Matt-Effekt handelt es sich um einen „Farbabklatsch“ von der Vorderseite eines Druckbogens auf die Rückseite im Stapel. Die kann zu einem Glanz/Matt-Effekt aber auch zu einer opaken Abbildung des rückwärtigen Druckes führen. Dieser Effekt kann mittels einer Dispersionslackierung verhindert werden. Da hier Trocknungseffekte der Offsetdruckfarben in Verbindung mit Strichbestandteilen aus dem Bedruckstoff eine Rolle spielen, würde auch eine verbesserte Trocknung zwischen Schön- und Widerdruck das Risiko eindämmen. Der dekorative Glanz/Matt-Effekt kann mit dem Prägetransferdruck (Prägefoliendruck) mittels einer hochglänzenden Planprägung und einem matten Untergrundlack oder aber auch mit einer entsprechenden Strukturierung beim Microembossing erreicht werden.

Mehrfarb- und Dekorfolie

Die Mehrfarb- und Dekorfolien sind verschiedenfarbig mit unterschiedlichen Endlosdekoren versehen und werden vor allen Dingen als Furnierfolien verwendet. Diese Folien werden besonders in der Holz- und Kunststoffindustrie eingesetzt und dabei werden auch die Oberflächenstrukturen verschiedener Holzarten nachgebildet.

Metallisierung

Eine Metallisierung von Oberflächen insbesondere Folien erfolgt im Vakuum. Bei diesem Verfahren wird in einer Kammer ein Vakuum erzeugt und gleichzeitig in einem Schiffchen z. B. Aluminium verdampft, das sich dann an der Oberfläche der Folien in der Hochvakuumkammer absetzt. Metallisierte Folien finden in vielen Industriebereichen Anwendung wie z. B. als Prägefolien oder auch als Folien in der Lebensmittelindustrie mit besonders hoher Sauerstoffbarriere.

Mikrostrukturprägung/Microembossing

Bei der Mikrostrukturprägung (Microembossing) wird die Oberfläche des Stempels (Metallklischee) mit Mikrostrukturen versehen, die in unterschiedlichsten Ausführungen ausgebildet sind. Für diese Strukturstempel können Patrizen gefertigt werden, wenn zusätzlich auch andere Hochprägungen ausgearbeitet werden sollen. Soll nur eine Mikrostruktur in die Oberfläche geprägt werden, wird keine spezielle Gegendruckform benötigt, sondern es reicht ein flexibler Aufzug vollkommen aus.

Nachträgliche Schäden

Nachträgliche Schäden sind Schäden, die eine gewisse Zeit nach der Fertigung auftreten und meistens das Produkt nicht mehr verkaufsfähig belassen. Die meisten dieser Schäden entstehen durch Langzeitwirkungen von Ausgasungen, Feuchtigkeit und chemischen Substanzen im Bedruckstoff und/oder der Zusammenstellung von Materialien für das Produkt.

NIP-Druckverfahren

Unter diese Druckverfahren fallen die elektrofotografischen und die Inkjet-Druckverfahren. Bei diesen Drucksystemen werden keine Formen herkömmlicher Art mehr benötigt, sodass ein individueller Druck ab Exemplar 1 erfolgen kann.

Öldrucklack

Öldrucklacke sind pigmentlose Offsetdruckfarben. Sie werden in Druckwerken aufgetragen und erreichen nur einen mittleren Glanz und Scheuerschutz. Sie neigen zum leichten Vergilben.

Passerhaltigkeit

Unter Passerhaltigkeit versteht man die exakte Einrichtung und Durchführung nach den Vorgaben im Druckverfahren. Insbesondere beim Prägetransferdruck (Prägefoliendruck), aber auch bei der Offline-Lackierung, wird die Fertigung exakt auf einen Bruchteil eines Millimeters auf den Druck abgestimmt und während der Fertigung eingehalten.

Patrize/Gegendruckform

Eine Gegendruckform ist das negative Abbild der Druckform und besteht überwiegend aus Kunststoff. Diese Gegendruckform wird auch als Patrize oder/und Fertigpatrize bezeichnet. Sie wird entweder durch Abguss des Reliefschnittwerkzeugs oder durch ein zweites Reliefwerkzeug gefertigt, bei dem schon die Materialstärke des Bedruckstoffes berücksichtigt worden ist.

Perlglanz und Perlmutteffekt

Perlglanz- und Perlmutteffekte werden mit speziellen Pigmenten wie z. B. Iriodinpigmenten in unterschiedlichsten Farbausprägung erzielt. Sie erreichen einen sehr feinen farbig changierenden Effekt, der aber sehr genau eingesetzt werden muss, damit er auch seine Wirkung entfalten kann. Mit entsprechenden Lacken kann man teilweise einen besseren Effekt als mit Prägefolien erzielen, da hier auch größere Pigmente eingesetzt werden können und somit ein intensiveres optisches Aussehen entsteht.

Planprägung

Ein planes Prägen auf den Bedruckstoff.

Positionierung von Patrizen

Bei der Positionierung von Patrizen werden diese Passer genau auf den Matrizen mit verschiedenen Stiftsystemen leicht befestigt. Auf der Gegendruckplatte oder dem Gegendruckzylinder wird passgenau eine Haftkleberfolie befestigt, die dann beim Abprägen die Patrize übernimmt und gleichzeitig auch befestigt.

Prägefolie

Die Prägefolie ist aus mehreren Schichten aufgebaut. Die Trägerfolie ist überwiegend eine PET-Folie. Anschließend wird eine Releaseschicht aufgebracht, die dafür sorgt, dass die Beschichtung während des Prägevorgangs sauber von der Trägerfolie ablöst. Danach erfolgt eine Lackierung – farbig oder transparent. In einer Hochvakuumanlage erfolgt dann die Metallisierung, in der die Beschichtung den metallischen Effekt erhält. Abschließend wird die Beschichtung mit einem Kleber versehen, der bei hohen Temperaturen seine Klebeeigenschaften erreicht.

Prägetransferdruck (Prägefoliendruck)

Der Prägetransferdruck (Prägefoliendruck) ist ein Hochdruckverfahren, bei dem mittels Hitze und Druck eine Beschichtung von einer Folie auf den Bedruckstoff passergenau übertragen wird. Für dieses Verfahren, das aus dem Buchdruck entwickelt worden ist, benötigt man entsprechende Stempel oder Klischees, die aus Metall geätzt (nasschemisch) oder gefräst (CNC-Fräsen) werden. Zusätzlich ist eine speziell beschichtete Prägefolie erforderlich, die die Farbe auf den Bedruckstoff bringt. In diesem Verfahren ist eine entsprechend hohe Temperatur erforderlich, damit einerseits die Releaseschicht auf der Folie verflüssigt und andererseits der Kleber aktiviert wird, um die Beschichtung von der Folie auf den Bedruckstoff übertragen zu können. Zu der Hitzeaktivierung ist gleichzeitig ein entsprechender Druck erforderlich, damit die Beschichtung fest und gleichmäßig auf dem Bedruckstoff aufliegen kann. Durch dieses Zusammenwirken entsteht der Glanz der Prägefläche.
Der Prägetransferdruck (Prägefoliendruck) ist das hochwertigste Veredelungsverfahren und ist besonders für metallische aber auch holografische Effekte auf verschiedenen Bedruckstoffen verantwortlich. Je nach Anforderung unterscheidet man verschiedene Prägeverfahren wie flach-flach, rund-flach und rund-rund.

Prägetiegel/Prägeverfahren

Man unterscheidet hauptsächlich drei verschiedene Prägeverfahren: flach-flach, rund-flach und rund-rund.

Bei dem Verfahren flach-flach sind die Gegendruckform und das Wabenfundament bzw. Lochplatte flach in übereinanderliegenden Ebenen angeordnet und können somit einen hohen Flächendruck ausüben, was insbesondere bei Strukturprägungen, Blindprägungen etc. zu sehr guten Ergebnissen führt. Mit diesem Verfahren können Fertigungsgeschwindigkeiten von bis zu 6.000 Bg/h erzielt werden. Der Prägetiegel ist dabei der Vorläufer dieses Verfahrens und wurde als erstes Prägetransferdruck (Prägefoliendruck)verfahren von Gietz und Heidelberger im Format 32 x 46 cm entwickelt. Dieser Tiegel wird heute noch für spezielle Kleinauflagen wie Briefpapier etc. eingesetzt.

Das Verfahren rund-flach ist das älteste Verfahren und wird überwiegend auf der Basis des Heidelberger-Zylinders gefertigt. Hierbei befindet sich das Wabenfundament in horizontaler Ebene und der Gegendruckzylinder wird über das hindurchfahrende Wabenfundament abgewickelt. Es entsteht dabei ein Liniendruck, der aber für intensive Hochprägungen nur bedingt geeignet ist. Dafür lassen sich große Flächen relativ gut mit diesem Verfahren prägen. Die Fertigungsgeschwindigkeiten liegen bei annähernd 1.800 Bg/h.

Rund-Rund ist eines der neuesten Verfahren und zeichnet sich durch einen runden Lochzylinder aus der gegen einen Gegendruckzylinder gleichmäßig abwickelt. Dies Verfahren ist speziell für große Auflagen und hohe Geschwindigkeiten konzipiert worden. Mit diesem Verfahren können annähernd Druckgeschwindigkeiten des Offsetdruckverfahrens erzielt werden – ca. 10.000 Bg/h.

Prägefolientypen

Es können sehr unterschiedliche Prägefolientypen beim Prägetransferdruck (Prägefoliendruck) eingesetzt werden. Es gibt metallische, metallischfarbige, pigmentierte, transparente, strukturierte und weitere verschiedene Prägefolientypen. Dazu zählen auch Diffractions- und Hologrammfolien sowie Mehrfarb- und strukturierte Dekorfolien. Je nach optischer Wirkung und/oder Funktion müssen im Vorfeld die entsprechenden Typen ausgewählt werden. Die Typen sind außerdem auch von der Oberfläche des Bedruckstoffes abhängig und es existieren nicht für alle Oberflächen alle Farbausprägungen oder Typen. Es sind auch Sonderfarben und -formen möglich, wobei eine entsprechende bei dem Hersteller abzufragende Mindestmenge notwendig ist. Außerdem sind in solchen Fällen entsprechende Fertigungszeiten der Folien zu berücksichtigen, sodass rechtzeitig schon bei der Ideenfindung der Prägetransferdruck (Prägefoliendruck)er und der Folienhersteller einbezogen werden müssen.

Prägemotiv

Ein Prägemotiv ist das Abbild, das geprägt werden soll, und kann je nach Anforderung unterschiedlich ausgeführt sein. Ein Prägemotiv kann plan wie auch blind, relief, strukturiert und mehrstufig ausgebildet sein.

Prägestempel

Ein Prägestempel wird entweder nasschemisch oder gefräst hergestellt. Die verwendeten Metalle sind Magnesium, Messing, Kupfer etc. Es werden aber überwiegend Magnesium- und Messingstempel eingesetzt. Magnesiumstempel werden geätzt und sind relativ weich in ihrer Oberfläche, sodass überwiegend Kleinere bis mittlere Auflagen damit gefertigt werden. Es sind auch einfache Hochprägungen mit diesen Stempeln möglich. Stempel, die für große Auflagen und sehr feine wie auch reliefartige o. ä. Formen erforderlich sind, werden überwiegend aus Messing im CNC-Fräsverfahren gefertigt. Es gibt Prägestempel für: Planprägung, Hochprägen, Reliefprägung, Reliefschnittprägung, Strukturprägungen.

Prägetemperatur

Die zu wählende Prägetemperatur ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Der verwendete Klebstofftyp, die Oberfläche, die geplante Geschwindigkeit und das Motiv spielen bei der Temperatur eine Rolle. Grundsätzlich wird vom Folienhersteller ein Temperaturbereich vorgegeben, in dem man sich während der Produktion bewegen sollte.

Primer

Der Primer ist ein Dispersionslack, der als Haftvermittler im letzten Werk inline aber auch offline aufgetragen wird, damit anschließende Beschichtungen besser haften. Allerdings ist die Verträglichkeit von Primer und anschließender Beschichtung wie auch der Auftrag des Primers im Vorfeld zu testen und sicherzustellen, dass er seine Aufgabe auch wirklich erfüllt. Leider ist nicht jeder Primer auch als richtiger Haftvermittler rezeptiert und enthält immer noch zu viele Glanz- und Scheuerschutzadditive. Außerdem erfolgt in der Praxis viel zu oft ein zu starker Auftrag des Primers, sodass durch Trocknung und andere chemischen Zusammenhänge die Funktion nicht richtig erfüllt wird.

Randflittern/Flittern

Als Flittern bezeichnet man eine Randunschärfe bei den Konturen der Prägefläche. Die Ursachen für das Flittern kann sehr unterschiedlich sein. Darunter fallen: ein ungleichmäßiges Ablösen der Prägeschicht, eine nur bedingt geeignete Bedruckstoffoberfläche z. B. lackiert, eine schlechte Zurichtung und eine nicht passergerechte Fertigpatrize. Die Wahl der Temperatur in Zusammenspiel mit Druck und Verweilzeit spielt ebenso eine Rolle bei der fehlerhaften Ausbildung der Konturenschärfe. Es kann aber auch am Werkzeug liegen, wenn die Daten nicht vektorisiert, sondern gerastert sind, und dadurch schon die Druckform eine Randunschärfe zeigt.

Reliefprägung

Eine mehrstufige Hochprägung.

Reliefschnittprägung

Eine mehrstufige Hochprägung mit gleichzeitiger Übertragung von farbiger Beschichtung.

Reprovorlagen

Als Reprovorlagen dienen heutzutage Positivfilme oder aber überwiegend vektorisierte Datensätze. Sie müssen als fünfte Farbe mit 100 % angelegt werden. Je nach Ausführung des Prägetransferdruck (Prägefoliendruck)es als Planprägung, einfache Hochprägung, Relief- und/oder Strukturprägung sind verschiedene Punkte zu beachten. In jedem Fall ist der jeweilige Partner aus dem Prägetransferdruck (Prägefoliendruck) im Vorfeld zu fragen, wie genau die Datenvorlage aussehen muss, damit die Klischees exakt gefertigt werden und auch die Fertigung sicher und passergenau erfolgen kann. Gerasterte Vorlagen sind im definierten Maße nur für das Kaltfolienverfahren möglich.

Restmonomer-Ausgasungen

Unter Restmonomeren versteht man Lackbestandteile von UV-Lacken, die in den Bedruckstoff weggeschlagen und nicht in den UV-Lack einpolymerisiert sind. Es sind migrierende Bestandteile, die durch Ausgasung die Klebeschicht der Prägefläche zerstören und so zu einem nachträglichen Schaden der Prägung führen können.

Shimline

Die Shimline kommt insbesondere bei den Diffractions- und Hologrammfolien vor und bezeichnet die Endlinie der Prägeform, die für Herstellung verwendet wird. Sie weist im Verlaufe der Folie eine definierte Rapportlänge auf. In der Zwischenzeit gibt es auch Fertigungen ohne diese Linie, die aber für den exakten Übertrag des Hologramms dann zusätzliche Steuerzeichen benötigen.

Strahlenhärtender Lack

Strahlenhärtender Lack, wie z. B. UV-Lack, ist ein Lack, bei dem die Lacksubstanz überwiegend nicht mit Lösemittel versetzt ist und zu 100 % härtet, sprich polymerisiert. Bei den UV-Lacken unterscheidet man radikalisch und kationisch härtende Lacke. Bei den radikalischen UV-Lacken werden durch Bestrahlung relativ schnelllebige Radikale gebildet, die die Polymerisation der Bindemittel anstoßen und fortführen. In den kationischen Lacken hingegen werden durch UV-Bestrahlung hochaktive Säuren gebildet, die die Polymerisation anstoßen und zu Ende bringen. Die vollständige Durchhärtung kationischer Lacke kann Stunden in seltenen Fällen auch Tage brauchen. Wenn alle Parameter korrekt gewählt sind, ist eine vollständige Durchhärtung auch innerhalb des Bedruckstoffes von aufgenommen Bestandteilen sichergestellt. Radikalisch härtende UV-Lacke härten nur in der Oberfläche des Bedruckstoffes. Migrierende Bestandteile, die in den Bedruckstoff weggeschlagen sind, werden von den Radikalen nicht erreicht und können somit auch nicht aushärten. Eine weitere Form der strahlenhärtenden Lacke sind die elektronenstrahlhärtenden Lacke, die aber bis jetzt noch keinen wesentlichen Anteil bei den Lackeinsätzen erreicht haben. Diese Lacke enthalten im Gegensatz zu den UV-Lacken keine Fotoinitiatoren und sind allein aus diesem Grund auch für Lebensmitteleinsatz etwas besser geeignet. Allerdings ist die Eindringtiefe der Elektronenstrahlen höher als bei UV und somit sind Wechselwirkungen mit Bestandteilen des Bedruckstoffes für den jeweiligen Einsatzzweck zu berücksichtigen. Bei diesen Lacksystemen erfolgt die Härtung nur im inertisierten Raum also sauerstofffrei. Diese vorgenannten Lacke können in speziellen Lackwerken auch aus Druckwerken inline also in der Druckmaschine, aber auch offline in speziellen Lackiermaschinen aufgetragen werden.

Strukturprägungen

Gröbere wie auch feine Prägungen in der Fläche oder auch in der Hochprägung.

Thermotransferverfahren

Das Thermotransferverfahren ist ein druckformloses Druckverfahren (NIP). Bei diesem Druckverfahren werden in einem Thermodruckkopf winzige Dots kurzfristig erhitzt, die dann unter leichtem Druck eine farbige Beschichtung von einer Trägerfolie auf den Bedruckstoff übertragen. Durch Variationen des Druckkopfes sind auch durch unterschiedliche Temperaturen unterschiedliche Auftragsmengen möglich.

Tiefdruck

Beim Tiefdruckverfahren wird die Farbe aus tiefstehenden Näpfchen mit Druck auf den Bedruckstoff übertragen. Die Tiefdruckfarben sind überwiegend niedrigviskos flüssig.

Trustcode/Trustseal

Trustcode und Trustseal sind sehr hochstehende Sicherheitstechnologien. Sie bieten nicht nur sehr hohe Auflösungen bei Hologrammen, sondern können auch entsprechende Daten enthalten, die gelesen werden können.

UV-Lackierung

Die UV-Lackierung ist ein strahlenhärtendes Lackierverfahren. Es gibt radikalisch und kationisches härtende UV-Lacke. Bei radikalischen UV-Lacken werden durch UV-Bestrahlung mit dem Fotoinitiator Radikale gebildet, die die Polymerisation der Bindemittel anstoßen und beenden. Bei den kationischen Lacken werden aus anderen Initiatoren Säuren gebildet, die ebenso die Polymerisation anstoßen, aber auf Grund Ihrer längeren Haltbarkeit auch eine vollständige Vernetzung sicherstellen.

Veredelungsverfahren

Unter Veredelungsverfahren werden viele Druckweiterverarbeitungsverfahren genannt.
Dies sind z. B.: Lochen, Stanzen, Rillen, Falzen, Schneiden, Binden etc. Dies sind zwar buchbinderische Verarbeitungsverfahren, sie können aber auch eingesetzt werden, um ein Produkt um eine weitere Funktion oder ein besonderes Aussehen zu ergänzen.

Insbesondere werden aber folgende Verfahren als Veredelungsverfahren bezeichnet:
Kaschierung: Bogen-Bogen, Bogen-Rolle, Rolle-Rolle
Lackierung: Dispersionslack, UV-Lack, Lösemittellack, inline, offline
Prägetransferdruck (Prägefoliendruck): plan, hoch, relief, Mikrostruktur und Kombinationen, offline, inline (z. B. Etiketten) Kaltfolienprägung: inline, offline mit und ohne Überdruckung Laserstanzen.

Vorzug/Folienvorzug

Die Beförderung der Folie um eine bestimmte Strecke während des Prägevorganges nennt man Folienvorzug. Der Folienvorzug kann für weit auseinander liegende Prägeelemente auf dem Bogen so programmiert werden, dass eine möglichst optimale Nutzung der Prägefolie erzielt wird. Dies kann man entweder selbst berechnen oder sich durch moderne Maschinen berechnen lassen.

Wabenfundament/Lochplatte

Ein Wabenfundament ist eine gelochte Metallplatte, auf der die Klischees befestigt und exakt positioniert werden.

Wärmeschlieren/Hitzeschlieren

Hitzeschlieren entstehen beim Prägetransferdruck (Prägefoliendruck) in der Prägefläche, wenn eine zu starke Hitze für das Übertragungsmoment eingestellt ist. Sie lassen sich an unterschiedlichen Schattierungen in der Prägefläche erkennen. Zur Abhilfe ist die Prägetemperatur zu reduzieren oder, wenn es geht, die Prägegeschwindigkeit zu erhöhen und somit die Einwirkzeit zu reduzieren.

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Veredelungsfächer